in Kooperation mit den Kasseler Musiktagen sowie dem Heinrich Schütz Musikfest | SCHÜTZ22
Collegium und Collegium Vocale 1704 | Václav Luks Leitung
Heinrich Schütz (1585-1672): aus Symphoniae sacrae III op. 12, Nr. 1, 6, 7 und 12
Claudio Monteverdi (1567-1643): aus Selva morale e spirituale, SV 258, 264, 268 und 270
Auf Reisen ging Heinrich Schütz wahrlich viel. Ausgangspunkt seiner wohl wichtigsten Reise 1608 nach Italien: Kassel. In Venedig wurde Schütz musikalisch umfassend ausgebildet – die auch dort gewonnenen Facetten seiner Klangwelt rücken die Kasseler Musiktage in diesem Jahr in mehreren Veranstaltungen in den Fokus, auch anlässlich seines 350. Todestags.
Nach Venedig zog es Schütz 1628 ein zweites Mal, um sich mit den neusten Entwicklungen in der Musikszene vertraut zu machen. Es scheint, als sei die unmittelbar nach dieser Reise begonnene Arbeit an geistlichen Konzerten für Singstimmen und Instrumente, den Symphoniae sacrae, eine Kulmination aller erlernten kompositorischen Mittel. In diesem mehrteiligen Werk reizte er sämtliche Klangmöglichkeiten und musikalischen Ideen aus, wovon selbst der 1650 entstandene dritte Teil noch zeugt, der im Eröffnungskonzert zu hören ist.
Dass Schütz in Venedig Claudio Monteverdi begegnete, ist möglich, aber nicht belegt. Maßgeblich öffnete dieser den Weg in die musikalische Moderne, von der Polyphonie der Renaissance zur effektvollen Ausdeutung einzelner Worte im Barock, womit die Oper geboren wurde. Seine über drei Jahrzehnte in Venedig komponierte Sammlung geistlicher Werke Selva morale e spirituale veröffentlichte er 1641 als Zeugnis seines Lebenswerks.
Mit einer Verschränkung von Teilen beider Meisterwerke kehrt das Prager Collegium und Collegium Vocale 1704 nach Kassel zurück, wo es 2016 mit Monteverdis Marienvesper in der ausverkauften Martinskirche begeisterte.
Karten: 40 € | 30 € | 25 €